Glück im Unglück

 

Heftiger Sturz mit dem Rennvelo!

 

 

 

Eigentlich lief alles wie geplant. Ich war auf einem sehr guten Weg und bereits auf einem guten Leistungsniveau. Doch leider hatte ich letzten Samstag auf der Heimfahrt vom Trainingslager im Val Müstair nach Davos einen unschönen Unfall mit dem Rennvelo.

 

Bei der Abfahrt vom Ofenpass Richtung Zernez kam es zum Unglück. In der Reihenfolge: Dario, Jonas, ich, Jason und Toni fuhren wir mit ca. 70km/h talwärts. Obwohl wir kontrolliert fuhren, kam ich im Windschatten etwas näher an meinen Vordermann. Genau in diesem Moment hatte es Steine auf der Strasse, die ich vorher nicht gesehen hatte. Es hat nur noch gerumpelt und so hat es mich bei voller Geschwindigkeit überschlagen! Im ersten Moment als ich auf dem Boden lag, bekam ich nicht viel mit. Ich rang nach Luft und realisierte dann aber bald was passiert war. Neben heftigen Schürfungen an Rücken und Hüfte schmerzte das Schlüsselbein sehr.

 

 

Meine Kollegen waren natürlich auch schockiert. Aber schnell haben sie dann reagiert und den Verkehr geregelt und mir geholfen. Schon bald fuhr ein Paar mit einem Kleinbus heran, welche ebenfalls mitgeholfen haben.

 

 

Mein erster Gedanke, der mir durch den Kopf ging, war natürlich die Olympischen Spiele in Pyeongchang. Mein grosses Ziel für die nächste Saison ist nun in grosser Gefahr. Es hat mich richtig "angeschissen" und ich war im ersten Moment sehr enttäuscht. Die Schmerzen wegen dem Bruch waren mir völlig egal. Mental waren die Schmerzen grösser.

 

 

Daraufhin durfte ich dann in diesen Kleinbus einsteigen und diese netten Leute fuhren mich nach Davos ins Spital. Ich wurde dann ziemlich schnell für die Operation bereit gemacht, denn das Röntgenbild zeigte, dass das Schlüsselbein ziemlich unschön gebrochen war.

 

 

Während der Operation hatte ich einen wunderschönen Traum. Ich war am Langlaufen bei super Bedingungen, viel Schnee und perfektem Wetter. Ich war in bester Form und flog sozusagen über den Schnee. Als ich dann aufwachte und realisierte, dass die Realität eine ganz andere ist, war die Enttäuschung wieder voll da! Ich brauchte dann einen Moment...

 

 

Doch nun ist mir klar geworden, dass ich im grossen und ganzen grosses Glück hatte und es hätte viel schlimmer ausgehen können!

 

 

Nun habe ich ein super Physio- und Ärzteteam um mich, denen ich vertrauen kann und die mich auf meinem Weg zurückbegleiten werden. Das gibt mir grosse Motivation und Sicherheit für die nächsten Wochen und Monate.

 

 

Mein grosses Ziel, die Olympischen Spiele in Pyeongchang, habe ich deswegen nicht aus den Augen verloren. Es ist und bleibt mein grosses Ziel!

 

 

Gemäss dem Sprichwort „viele Wege führen nach Rom“, ist noch nichts verloren! Ich werde kämpfen und es muss alles perfekt laufen. Aber ich werde jeden Tag hart dafür arbeiten, damit ich rechtzeitig in Bestform zurückkommen kann!!

 

 

Vielen Dank noch für die vielen Genesungswünsche! Ihr seid super :) 

 

 

Livio