Trondheim 2020
Bald Saisonstart
Die Blätter sind bereits von den Bäumen gefallen und die ersten Schneeflocken hat es auch schon gegeben. Der Winter naht und mein Saisonstart steht bevor.
Aber zuerst schauen wir noch kurz auf meinen Trainings-Sommer zurück.
Ich hatte einen guten Sommer, ohne Verletzungen oder gesundheitliche Probleme. Das Training konnte ich somit wie geplant durchziehen.
Da ich viel alleine trainiert habe, konnte ich den Trainingsplan immer nach meinem Körpergefühl anpassen. Diese Individualität kannte ich so von den vergangenen Jahren nicht.
Das gefährliche daran ist, dass man zu vorsichtig werden könnte und der Vergleich mit Kollegen hinterherhinkt. Das ist mir bewusst.
Ich durfte als Gast bei zwei Trainingslager von Swiss-Ski dabei sein. Anfangs August in Pontresina und anfangs Oktober in Oberhof auf dem Schnee. Für mich eine Standortbestimmung, wie ich mich im Vergleich zu meinen Schweizer Kollegen bewege. Dennoch ist das nur Momentaufnahme und sagt nichts aus für die Winterform. Ich fühlte mich jedoch jeweils in den gemeinsamen Intervalltrainings gut.
Dieses Jahr habe ich meine Formplanung gezielter gemacht und so erst im Oktober mit hochintensiven Einheiten begonnen. Die letzten Jahre war ich doch im Herbst jeweils in sehr guter Verfassung, aber im Winter reichte dann die Energie nicht mehr ganz. Dementsprechend habe ich nun darauf geachtet, meine Energie nicht unnötig zu verpulvern. Mein Fokus lag auf der Basis. Ich absolvierte sehr viele bis mittelhoch-intensive Einheiten, welche bis zu einer Stunde und mehr dauerten. In diesem Bereich bin ich stärker geworden und jetzt wird noch an den letzten Prozent geschliffen.
Für mich war es doch ein spezieller Sommer. Vieles war neu in Trondheim und ich musste mich an vieles zuerst gewöhnen. Aber das Training war immer an erster Stelle und da ging es immer vorwärts und in die richtige Richtung (hoffentlich).Gerne hätte ich mich besser in die Trainingsgruppe des Regionalkaders von Trondheim integriert. Doch die Umsetzung war schwieriger als gedacht. Dennoch versuchte ich, das Bestmögliche daraus zu machen und einige gute Intervalltrainings konnte ich dann doch noch zusammen mit diesem Regionalkader absolvieren.
Zurzeit (Ende Oktober) bin ich gerade in Vålådalen in Schweden. Hier hat es eine 2km Loipe, wo ich nun ein paar Schneekilometer sammeln kann. Anfangs November werde ich dann irgendwo in Norwegen auf Schnee trainieren, bevor es dann für den Saisonauftakt Ende November nach Beitostølen geht.
Heja in die Schweiz und bis bald.
Livio
29.10.2020
Neues Langläuferleben
Etwas mehr als ein Monat bin ich nun hier in Trondheim. Das Wetter präsentierte sich von seiner besten Seite. Insgesamt gab es vielleicht zwei Regentage und sonst nur blauer Himmel und viel Sonnenschein mit Temperaturen Mitte Juni von sogar über 30 Grad, was dann aber doch etwas zu heiss war. So lässt es sich natürlich gut leben und trainieren.
Beim Training verlief soweit alles nach Plan, bis vor zwei Tagen. Leider habe ich bei einer lockeren Rollski Skating Einheit aus unerklärlichen Gründen mein rechter Rollski verloren und so kam ich dann bei nicht allzu hohem Tempo zu Fall. Aufgrund einer etwas tieferen Schürfung und einer kleinen Prellung am Unterarm musste ich das Training etwas runterfahren. Alles halb so schlimm, denn ich konnte über den ganzen Monat gesehen sehr gut trainieren.
Mein Training, welches ich nun zusammen mit meinem Schweizer Kollegen Janis zusammenstelle, hat sich in einigen Bereichen verändert. Ich trainiere momentan in tieferen Intensitätsbereichen, sowohl in den Ausdauereinheiten als auch in den intensiveren Einheiten. Ich möchte ökonomischer mit dem Energiehaushalt des Körpers umgehen. Vielfach war ich anfangs Winter von den vielleicht etwas (zu) harten Sommer- und Herbstmonaten schon etwas ausgelaugt. Auch im Krafttraining gehe ich momentan andere Wege.
Mit dem Regionalkader (Regionlag Midt-Norge) trainiere ich jeweils nur die intensiveren Einheiten, alle anderen Trainings sind selbständig oder in kleineren Grüppchen. Das war am Anfang doch etwas komisch für mich, aber die Norweger machen das so. Jeder hat so den Spielraum für mehr Individualität.
Diese Trainings sind sicher eine meiner grössten Herausforderungen auf dem Weg um besser zu werden.
Wie ich mich weiter im Training und in der Freizeit zurechtfinde, berichte ich dann schon bald.
Heja Norge!
Livio
Aufbruch in ein neues Abenteuer
In den letzen Wochen habe ich viele Telefonate geführt, Abklärungen getroffen & Herausforderungen gelöst. Eine etwas turbulente und durchaus spannende Zeit liegt hinter mir. Das Coronavirus machte auch mir die Umsetzung meiner Ideen und Pläne etwas komplizierter, doch wie man so schön sagt: "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!"
Es stellte sich mir die Frage: Wo finde ich für mich ein gutes, neues Umfeld in dem ich mich weiterentwickeln kann, wohl fühle und auch motiviert bin weiter hart zu trainieren? Nach langem Überlegen hat nun mein Projekt fürs Sommertraining Form angenommen.
Ich werde mein Trainingsort neu nach Trondheim (Norwegen) verlegen. Im Geburtsland des Langlaufs habe ich ein norwegisches Team mit starken Athleten gefunden, mit denen ich viel und hart trainieren werde. Eine zuversichtliche Ausgangslage für eine Leistungssteigerung und ein Schritt mit Blick auf mein Saisonziel: Zurückkommen und in die Weltcuppunkte laufen.
Das Auto ist vollbepackt. Der Tank ist voll. Die Motivation ist gross.
Los geht`s :)
C u soon.
Livio