Nahe an den Weltcup-Punkten!

 

Wie bin ich mit der ersten Saisonhälfte zufrieden?

 

 

Sehr ansprechend bin ich in die Saison gestartet. Mit dem 37. Rang beim Weltcup in Kuusamo (FIN) bin ich knapp an den Weltcuppunkten vorbei geschrammt. Dabei konnte ich das Selbstvertrauen und der ganze Schwung zwei Wochen später bei meinem ersten Staffeleinsatz im norwegischen Beitostölen mitnehmen und erzielte mit Dario Cologna, Toni Livers und Roman Furger den starken 4. Schlussrang! Für mich ganz klar ein Karriere-Highlight bis zum jetzigen Zeitpunkt. 

 

Dank diesen positiven Leistungen, durfte ich dann auch das erste mal an der Tour de Ski starten. Für mich wieder eine neue Erfahrung. Da wollte ich die Chance nutzen und auch mein Potenzial abrufen. Leider war die diesjährige Tour mit vielen Skating-Wettkämpfen gespickt, darunter zwei Sprints und zwei Distanzrennen (bis und mit Oberstdorf). Nicht gerade auf meine Stärken abgestimmt. Für mich wäre das erste Klassischrennen in Oberstdorf ein wichtiger Wettkampf gewesen. Da wollte ich etwas reissen!

Doch es herrschten extrem schwierige Verhältnisse mit starkem Schneefall. Im dichten Läuferfeld hatte es 2-3 schnelle Spuren, also für mich unmöglich von den Aussenseiten nach vorne zu laufen. Dabei kam ein unverschuldeter Sturz auch noch hinzu, so dass das Quäntchen Glück, das es manchmal auch braucht, leider nicht auf meiner Seite war. Mit grosser Enttäuschung stieg ich aus der Tour aus und reiste nach Hause. Für ein paar Tage war meine Motivation etwas am Boden. Doch ich wusste, dass zwei Wochen nach der Tour das Weltcup-Wochenende in Otepää (EST) anstand. So entschied ich mich für das wettkampffreie Wochenende dazwischen für einen Start am Planoiras auf der Lenzerheide. Ich wollte mir dort ein gutes Gefühl holen und so dann wieder mit positiver Stimmung nach Estland reisen. Ein kleiner Fehler vor dem Ziel verhinderte mir einen möglichen Sieg. Doch ich fühlte mich gut und so war ich dann mit dem 3. Rang auch zufrieden. Für mich war es ein positives Erlebnis und das war entscheidend. 

Ich reiste dann mit einem guten Gefühl nach Otepää (EST) und war auch mental bereit, nochmals alles zu geben. Denn Otepää war für mich auch die letzte Möglichkeit, die Selektionskriterien für die Weltmeisterschaften in Seefeld zu holen. Es war ein gutes Rennen für mich und ich konnte wirklich bis zum Schluss kämpfen und habe alles gegeben. Aber wieder war das Glück nicht auf meiner Seite. Als 31. verpasste ich die Weltcuppunkte um 0,2 Sekunden...

 

Hin und her gerissen mit meinen Gefühlen konnte ich mir dann am letzten Wochenende mit dem Sieg am 30. Surselva Marathon einen Bubentraum erfüllen. Es ist schon speziell ein Steinbockgehörn als Siegestrophäe zu gewinnen. Dieses Gehörn wird im Sportgeschäft meiner Eltern einen ehrenvollen Platz bekommen.

So kann ich den Januar mit einer konstant guten Form seit Saisonbeginn abschliessen und die 2. Saisonhälfte mit voller Energie in Angriff nehmen. Und irgenwann dann fällt das Quäntchen Glück schon auf meine Seite.

Vielleicht schon nächstes Wochenende mit den Schweizermeisterschaften in Engelberg...