Enttäuschung zum Saisonauftakt in Beitostølen

 

Die Freude war gross, nach langer Vorbereitung wieder in die Wettkampfsaison zu starten.

«Beitosprinten 2020», so wie es die Norweger nennen, stand auf dem Programm. Sicher der härteste Saisonauftakt auf der ganzen Welt. Für die norwegischen Spitzenlangläufer geht es an diesem Wochenende bereits «um Alles oder Nichts». Das sind die Selektionswettkämpfe für den Weltcupauftakt in Kuusamo (FIN). Bereits einige grosse Namen (Sundby, Dyrhaug) haben den Cut nicht geschafft und erscheinen vorerst nicht im Weltcup. 

 

Ich persönlich wusste, dass es schwierig sein wird in diesem Feld ein gutes Resultat zu erzielen. Die Anzahl Teilnehmer wurden aufgrund von Corona auf 90 beschränkt, wonach das Niveau nochmals gestiegen war

Dennoch fühlte ich mich gut und war bereit. 

 

Anstatt von einem gelungenen Saisoneinstieg zu reden, wurde es für mich dann leider enttäuschend.

 

Der Sprint am Freitag nahm ich als «warm up», um alle Abläufe durchzuspielen.

Das Gefühl beim Sprint war dann auch gut und der Ski funktionierte richtig gut. Somit war ich guten Mutes für das klassische Distanzrennen, welches für mich persönlich am wichtigsten war.

 

Das klassische Rennen am Samstag wurde zu einem Tag, den ich so schnell nicht vergessen werde. Rangmässig ein Novum meiner ganzen bisherigen Karriere.

Ich bekam einen eigenen Servicemann von der norwegischen Nationalmannschaft. Der Skitest funktionierte gut. Ich konnte meine Ski gut mit dem Servicemann testen und wir haben uns auf einen Ski geeinigt. Das Wetter sollte stabil bleiben. Etwas schneien könnte es zwar noch -  so waren die Prognosen. 

Ich fühlte mich beim Einlaufen gut und war locker drauf. Die nötige Nervosität war vorhanden. Ich startete ins Rennen und merkte ziemlich schnell, dass mein Ski nicht mehr so gut funktionierte wie noch beim Einlaufen. Ich hatte zu wenig Grip. Trotzdem versuchte ich locker zu bleiben. Nach der ersten von drei Runden nahm das Unheil seinen Lauf. Ein plötzlich kommender Schneesturm fegte über das Gelände mit viel Wind und viel Schnee. Aus zu wenig Grip unter dem Ski wurde dann zu viel Grip, da es nun Schnee in die klassische Spur windete. Hinzu kam, dass ich mich «total neben den Schuhen» fühlte. Probleme mit Gefühl, Material und Rhythmus.

Sicher waren die Voraussetzungen schwierig. Aber alle anderen Athleten der 2. Starthälfte mussten mit den gleichen Bedingungen zurechtkommen. Ich kämpfe mehr gegen das Material und die schwierigen Verhältnisse anstatt mich auf den Wettkampf zu konzentrieren.

 

Am Sonntag beim Skating Wettkampf war ich doch sehr verunsichert. Ich versuchte positiv in den Wettkampf zu starten, was mir auch deutlich besserer gelang. Aber auch das war noch nicht «das Gelbe vom Ei».

 

Nun muss ich das Ganze verarbeiten und positiv bleiben. 

Nach den ersten Wettkämpen in der Schweiz werde ich mehr wissen.

 

Livio